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Craniosacraltherapie

Die Craniosacraltherapie hat eine einzigartige Geschichte, die ihren Ursprung in den frühen Jahren der Osteopathie hat. Der Name Craniosacral setzt sich aus den Begriffen Kranium (Schädel) und Sacrum (Kreuzbein) zusammen. Diese beiden Pole, verbunden mit der Wirbelsäule, bilden ein System, in welchem die Cerebrospinalflüssigkeit (Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit) rhythmisch pulsiert.

 

Die Craniosacraltherapie wurde vom visionären osteopathischen Arzt William G. Sutherland in den 1920er Jahren entwickelt. Sutherland war ein begabter Schüler des Osteopathie-Begründers Andrew Taylor Still und begann, die Schädelform und deren Bewegungsmuster zu erforschen. Er entdeckte, dass die Knochen des Schädels keine statische Struktur sind, sondern subtile Bewegungen aufweisen, die er als "craniosacralen Rhythmus" bezeichnete. Diese faszinierende Erkenntnis führte ihn zu der Überzeugung, dass dieser Rhythmus den gesamten Körper beeinflusst und durch die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit eng mit den Funktionen des Nervensystems und des Gehirns verbunden ist. Darauf basierend entwickelte Sutherland revolutionäre Behandlungsmethoden. 

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Trotz der bahnbrechenden Arbeit von Sutherland dauerte es bis in die 1970er Jahre, als Dr. John E. Upledger die Craniosacraltherapie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte. Als osteopathischer Arzt und Chirurg konnte er während einer Operation die faszinierenden craniosacralen Rhythmen beobachten. Aufbauend auf Sutherlands Grundlagen begann er, spezifische Techniken zu entwickeln, um das craniosacrale System zu behandeln und die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu stimulieren.

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Ebenfalls in den 1970er Jahren begann auch der britische Osteopath und Craniosacraltherapeut Franklyn Sills die Arbeit von Sutherland zu vertiefen und zu erforschen. Franklyn Sills berücksichtigte zusätzlich die Ideen der Biodynamik, die von dem norwegischen Arzt und Psychologen Dr. Gerda Boyesen (1922-2005) entwickelt wurden. Boyesen erforschte den Einfluss der psychischen und emotionalen Gesundheit auf den Körper und entwickelte die Biodynamische Psychologie und die Biodynamische Massage. Franklyn Sills integrierte die Prinzipien der Biodynamik in die Craniosacraltherapie, wodurch eine ganzheitlichere Herangehensweise der Behandlung entstand.

 

Die Craniosacraltherapie hat sich seit ihrer Entstehung stetig weiterentwickelt und ist heute eine angesehene Therapiemethode, die von vielen ausgebildeten Fachleuten auf der ganzen Welt praktiziert wird. Sie wird oft zur Unterstützung der körperlichen, emotionalen und psychischen Gesundheit eingesetzt und findet Anwendung in der Arbeit mit Menschen jeden Alters, von Säuglingen bis zu älteren Erwachsenen.

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